Kann das Hallenfreibad saniert werden?

Baden-Württemberg Schwimmbad Cuppamare in Kuppenheim wird geschlossen

Stand: 07.05.2024 08:33 Uhr

Das Hallenfreibad Cuppamare in Kuppenheim wird zum Saisonende 2024 geschlossen - eine Sanierung würde zu teuer. Auch andere Schwimmbäder in Baden-Württemberg haben Probleme.

Die Zukunft des Cuppamares in Kuppenheim (Kreis Rastatt) ist entschieden. Der Gemeinderat hat am Montagabend beschlossen, das Hallenfreibad zum Ende der Saison 2024 zu schließen. Das Gremium folgte dem Vorschlag der Verwaltung, das bestehende Bad aus Kostengründen nicht zu sanieren und seinen Betrieb einzustellen.

Cuppamare in Kuppenheim: ein Beispiel für die Schwimmbadmisere

Die Situation des Hallenfreibads in Kuppenheim ist ähnlich wie bei anderen Bädern in der Region. Immer mehr Schwimmbäder haben Probleme, zum Beispiel bei der Finanzierung oder wegen Personalmangels.

Viele Schwimmbäder in ganz Baden-Württemberg mussten im vergangenen Jahr deswegen ihre Öffnungszeiten kürzen. Darunter auch Freibäder in Karlsruhe, die kein Personal fanden. Auch das Cuppamare klagt über zu wenig Personal, aber auch die Kosten für Betrieb und Sanierung seien mittlerweile zu hoch.

Das Hallenfreibad wird zum Saisonende 2024 geschlossen.

Das Hallenfreibad wird zum Saisonende 2024 geschlossen.

Schließung des Schwimmbads: DLRG und Schulen sind betroffen

Von dem beschlossenen Aus des Cuppamare zum Ende der Sommersaison 2024, ist nicht nur der reguläre Badebetrieb betroffen. Auch der Schwimmunterricht von verschiedenen Schulen aus dem Umkreis, sowie Schwimmkurse der DLRG können schon bald nicht mehr in Kuppenheim im Hallenfreibad stattfinden. Im Vorfeld der Entscheidung äußerte sich der DLRG zur drohenden Schließung.

Das wäre der absolute Supergau für uns. Edgar Schiel von der DLRG Ortsgruppe in Rastatt

Nicht nur Schwimmkurse für Kinder sind dann nicht mehr möglich, auch Kurse für die Rettungsschwimmerausbildung könnten nicht mehr stattfinden. "Kein Schwimmbad, keine Ausbildung", sagt Schiel. Er hatte gehofft, dass es zu einer interkommunalen Lösung komme, die das Cuppamare erhalte.

Gemeinderat: Sanierung des Cuppamare zu teuer

Wie aus der Beschlussvorlage hervorgeht, hat die Stadt Ende Dezember 2022 ein Gutachten in Auftrag gegeben. Bei dieser sogenannten Sanierungsstudie ist laut der Stadt Kuppenheim herausgekommen, dass das zuständige Büro von einer Sanierung abrät. Die Kosten würden sich demnach auf 26,4 Millionen Euro belaufen. Selbst nach einer umfassenden Sanierung sei das Gebäude in keinem zeitgemäßen energetischen Zustand, heißt es. Das würde weitere Sanierungsarbeiten nach sich ziehen.

Zudem verursache der Betrieb des Bades ein jährliches Defizit von über einer Million Euro. Dabei seien Zuschüsse der Kommunen Rastatt, Malsch, Bischweier und Muggensturm von über 200.000 Euro berücksichtigt. Das sei für die Stadt Kuppenheim eine erhebliche finanzielle Belastung. Hinzu kämen Personalmangel und Brandschutzauflagen, die teilweise nicht zu leisten seien. "Ob der Betrieb die gesamte Saison über aufrecht erhalten werden kann, bleibt abzuwarten", schreibt Bürgermeister Karsten Mußler in einem Facebook Post Anfang Mai.

Social-Media-Beitrag auf Facebook:

Wie geht es mit dem Standort Cuppamare weiter?

Nachdem im Gemeinderat gegen eine Sanierung gestimmt worden ist, steht eine mögliche Folgenutzung des Geländes im Raum. Hierbei stehen laut Stadtverwaltung mehrere Optionen im Raum. Im Spätjahr 2024 soll darüber informiert und diskutiert werden.

Dazu hat die Stadt offensichtlich schon eine Idee. In dem Post auf Facebook spricht die Stadtverwaltung von einem ökologischen Freibad mit optionalem Lehrschwimmbecken. "Beide Entscheidungen sind gewichtig und sicherlich auch emotional sehr schwierige Entscheidungen", schreibt Bürgermeister Mußler, doch die Faktenlage lasse einer weitere Aufschiebung nicht zu.

Sendung am Mo., 6.5.2024 10:00 Uhr, SWR4 am Vormittag, SWR4

Bäder in der Region Rastatt, Karlsruhe, Pforzheim